Niemand bleibt auf der Strecke

Nichts geht mehr an der Friedrichstraße. „Kein S-Bahn-Verkehr in Richtung Zoologischer Garten“ heißt es in bester Bahn-Prosa auf einem Schild, das auf einem Flipchart am Bahnsteig ruht. Dazu lächelt ein lustiger Comic-Maulwurf. Was mich auch nicht tröstet, denn ich muss in den Westen der Hauptstadt. Wer wie ich in Berlin-Mitte wohnt, hat verkehrstechnisch im Grunde alles richtig gemacht. Zwischen Hauptbahnhof, dem Hackeschen Mark und der Friedrichstraße ballen sich U-Bahn, Trams und S-Bahn-Linien zu Hauf. Genau in diesem ÖPNV-Bermuda-Dreieck lebe ich nun im neunten Jahr. Seit Mitte Juli ist dieses empfindliche Schienen-Ökosystem allerdings enorm gestört. Denn wer Berlin auch nur ein wenig kennt, weiß, dass mit der Sperrung der Bahntrasse vom Zentrum in den Westen, auf der teilweise vier S-Bahnlinien parallel Platz finden, gewissermaßen die Hauptverkehrsschlagader Berlins lahmliegt.

 

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Ein vom S-Bahn-Stillstand betroffener Berliner: Klaus Rathje (l.) nimmt das Angebot dankend an, sich vom Hauptbahnhof zu einem Opel-Partner geleiten zu lassen.

 

Umparken in Berlin
Ich schwinge mich aufs Rad und bewege mich per Speiche und Pedes weiter zum Hauptbahnhof. Aber auch hier lauern nur weitere verwaiste Bahnsteige mit grellgelb bewesteten Helfern, die mich zwangsläufig enttäuschen müssen. Schließlich dauert dieser Sperrungspaß noch ein paar Wochen an. Aber natürlich habe ich mich nicht grundlos auf den Weg zu diesem Verkehrsknotenpunkt gemacht, denn am Hauptbahnhof ballt sich die Soforthilfe des Autoherstellers mit dem Blitz im Logo. Unter dem Motto „Opel hilft Berlin“ leisten die Rüsselsheimer während des S-Bahn-Ausfalls mobile Soforthilfe. Die Aktion beinhaltet mehrere Maßnahmen.

 

Mit dem Vivaro gen Westen
Und die erste geht so: Gleich mit mehreren Vivaro-Bussen wartet Opel vor den betroffenen S-Bahnhöfen auf, um ausgebremste Menschen wie mich in Bewegung zu bringen. Zwischen Hauptbahnhof und Kanzleramt wartet „mein“ Vivaro auf seine 41-jährige Fracht, stilecht in Schwarz wie bei einer Staatskarosse. Am Steuer sitzt Thomas-Mario Gesell, der mir verspricht, mich zum Bahnhof Zoo zu chauffieren. Dort wolle er mir eine Alternative zur S-Bahn präsentieren. Eine Fahrt von Berlin-Mitte ins westliche Charlottenburg führt einmal quer durch den Tiergarten, wo wenige Tage zuvor noch die weltmeisterliche Fußball-Nationalmannschaft den Pokal präsentieren durfte.

 

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Bis Anfang August ist der S-Bahn-Verkehr vom Berliner Zentrum Richtung Westen gesperrt, danach folgt der Abschnitt Friedrichstraße–Ostbahnhof. Grund sind Schienenerneuerungen.

 

Ein Fahrer für den autor
Für mich dreht Thomas-Mario Gesell, der ansonsten Filmstars zu Premieren fährt, eine Ehrenrunde um die sonnige Siegessäule. Als Freiberufler – ich arbeite als Autor – ist ein persönlicher Fahrer eher die Ausnahme, aber heute finde ich es irgendwie angemessen. Wenn mich die Bahn im Stich lässt, darf das Schicksal auch mal gerecht sein. Auf dem Weg in den Westen treffen wir auf einige Geschwister unseres Vivaro-Busses mit dem gelben „Opel hält Berlin mobil“-Schriftzug. „Meist fahren wir im Konvoi mit drei oder vier Bussen an den S-Bahnhöfen vor“, erklärt mein Mobilitätshelfer. „Das fällt auf und die Leute steigen ein.“

 

ADAM geht unter die Carsharer
Am Bahnhof Zoo erwartet mich ein Promoter-Team von spotcar. Dieses Startup will den Hauptstadtverkehr mit einem neuen Carsharing-Modell aufmischen. Der augenscheinlichste Unterschied liegt in der Wahl der Fahrzeuge – es handelt sich um eine reine ADAM-Flotte, jeweils weiß lackiert und mit einem schwarzen Dach versehen. Während der S-Bahn-Sperrung können sich Berliner gratis anmelden (ansonsten kostet es 29,90 Euro). Später zahlt man 69 Cent pro gefahrenem Kilometer. Hier muss sich also niemand abhetzen, um den Mietpreis möglichst gering zu halten. Da spotcar erst im August loslegt, muss ich mich noch etwas gedulden, aber ich melde mich vorsorglich an. Schließlich besitze ich schon seit Jahren kein eigenes Fahrzeug mehr, von einem schwarzen Mountainbike im Hinterhof einmal abgesehen.

 

Der Mann am Steuer: Thomas-Mario Gesell fährt einen Opel Vivaro-Bus während der „Opel hilft Berlin“-Aktion.

Der Transporter: Thomas-Mario Gesell fährt während der „Opel hilft Berlin“-Aktion einen der Shuttle-Vivaro.

 

Früher nicht gerade hip, heute: stark
In der spotcar-Zentrale, die ich noch kurz aufsuche, treffe ich auf Arne, der hier in der Nähe an der Technischen Universität studiert und auch betroffenen ist vom S-Bahn-Ausfall. „Ich habe die Umparken-im-Kopf-Werbung von Opel gesehen“, sagt der 21-Jährige. „Und bei einem Bekannten bin ich schon mal in einem ADAM mitgefahren, den finde ich richtig chic.“ Das spotcar-Modell findet er fairer als bei den anderen Carsharing-Anbietern. „Wenn ich im Stau stehe, kostet mich das so kein extra Geld.“ Der Imagewandel von Opel hat für Arne funktioniert: „Für mich war Opel früher nicht gerade eine hippe Automarke. Aber so seit zwei Jahren finde ich die Modelle richtig stark, das Design und die Motoren haben’s in sich.“

 

Die City Erleben für einen Euro
Für mich geht es weiter mit Thomas-Mario zum nächsten Opel-Vertragshändler. Der zweite Bonus ist nämlich ein Leihwagen, den ich am ersten Tag zum sensationellen Preis von einem Euro mieten kann, sofern ich mich auf 100 Kilomater beschränke. Da will ich mal nicht so sein und nutze diese Gelegenheit, den Rest des sonnigen Tages mit einer Astra-Limousine zu verbringen, auch wenn ich sie nun selbst steuern muss. Eine S-Bahn-Sperrung ab und an ist eigentlich gar nicht so übel.

 

 

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Mieten und teilen
in Berlin

Vom 14. Juli an ist Berlins Hauptverkehrsstrecke für sechs Wochen gesperrt. Die S-Bahn-Gleise zwischen den Stationen Zoologischer Garten und Ostbahnhof werden erneuert. Eine Maßnahme, von der rund 2,5 Millionen Pendler betroffen sind. Die Lösung: Opel sorgt für Bewegung und hilft mit zwei unbürokratischen Mobilitäts-Alternativen.

Wer ein gültiges Monats- oder Jahresticket des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg vorlegen kann, darf bei den 14 teilnehmenden Opel-Partnern für den Preis von einem Euro ausgewählte Opel-Modelle für einen Tag mieten (inklusive 100 Kilometer; gültige Fahrerlaubnis ist Voraussetzung). Danach gelten die regulären Bedingungen der Opel Rent Autovermietung.

Während des Zeitraums der S-Bahn-Sperrung besteht zudem die Möglichkeit, sich bei dem neuen Stern am Carsharing-Himmel spotcar gratis anzumelden. Hier kommen ausschließlich ADAM-Fahrzeuge zum Einsatz. In der ersten Woche der Sperrung und vom 4. bis zum 9. August können Pendler von 7 bis 20 Uhr das „Opel-Carsharing. Powered by spotcar“ nutzen. Einzige Voraussetzung: Zuvor auf die Seite der Opel-Markenkampagne „Umparken im Kopf“ gehen, dem dortigen Link zum Carsharing-Portal folgen und sich registrieren.