– Mathias Reinartz –
Director Business Unit Electric Vehicles Groupe PSA
Herr Reinartz, Sie sind Fachansprechpartner für Journalisten, die derzeit die Fahreigenschaften des Grandland Hybrid4 rund um Freiburg testen – warum gerade dort?
Die Stadt im Breisgau hat ihren Ruf als grüne und durch eine konsequente Umweltpolitik geprägte Region nicht von ungefähr: E-Mobilität wird in der „Green City“ großgeschrieben, es gibt zum Beispiel ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Ladestationen. Gleichzeitig erreicht man den Feldberg, den höchsten Gipfel des Schwarzwaldes, innerhalb einer Stunde. Es ist der ideale Lebensraum für unseren neuen Stromer mit Allrad-Technologie.
Inwiefern kann der Plug-in-Hybrid dort punkten?
Im Stadtverkehr ist er emissionsfrei unterwegs, auf den Kurven zum Gipfel des Feldbergs kann er seine Systemleistung von bis zu 221 kW/300 PS voll ausspielen. Und bei rutschiger Fahrbahn schreitet der Allradantrieb ein, der über die Elektromotoren realisiert wird.
„Der Hybrid4 wird im Elektromodus vor allem über die Hinterachse angetrieben.“
Wie genau setzt sich diese Systemleistung zusammen?
Zum Antriebssystem zählen ein 147 kW/200 PS starker 1,6-Liter-Turbobenzin-Direkteinspritzer und jeweils ein Elektromotor für den Hinterrad- und den Vorderradantrieb. Deren Leistung entspricht 81 kW/110 PS vorne und 83 kW/113 PS hinten. Einer der E-Motoren liefert seine Kraft über die Achtgang-Automatik an die Vorderachse, der andere treibt direkt die Hinterachse an. Letzteres ist wichtig, da der hintere E-Motor effizienter arbeitet – es fallen keine Getriebeverluste an. Daher wird der Hybrid4 im Elektromodus vor allem über die Hinterachse angetrieben.
Wie kann ich sicherstellen, dass ich immer optimal unterwegs bin?
Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das Fahrzeug nicht mit einer Vielzahl an Modi zu überfrachten. Es gibt vier passgenau zugeschnittene Varianten: Hybrid, Elektro, Sport und Allrad. Im Hybrid-Modus kann man sich entspannt zurücklehnen – das SUV fährt automatisch in der jeweils effizientesten Antriebsweise. Für den Stadtverkehr kann der Fahrer für Null-Emissionen auf Elektro-Modus schalten. Die Höchstgeschwindigkeit bei rein elektrischer Antriebsweise liegt bei 135 km/h. Das Plus an Fahrdynamik bietet der Sport-Modus. Für beste Traktion lässt sich der Allrad-Modus aktivieren.
Wenn der Allrad-Modus elektrisch ist: Besteht nicht die Gefahr, dass die Funktion bei zu geringer Batterieleistung ausfällt?
Nein, wir lassen immer so viel Energie in der Batterie, dass man mit einem Boost aus dem Schneehaufen kommt. Außerdem wird der Startergenerator dazu genutzt, vom Verbrenner Strom in die Batterie zu pressen. Ein schöner Nebeneffekt des elektrischen Allrad-Modus: Man ist flüsterleise auf der Pirsch – den Jäger freut es.
Anderes Szenario: Wenn ich den umgekehrten Weg vom Umland in die City fahre, dann ist die Batterie unter Umständen bereits leer, bevor ich mich in den Stadtverkehr einfädele …
Auch das haben wir bedacht: Dafür gibt es die „e-Save“-Funktion. Damit lässt sich genügend Energie aufsparen, bis sie benötigt wird. Rollt der Grandland X Hybrid4 also vom Feldberg Richtung Stadt, kann man die Menge elektrischer Energie reservieren, die für den emissionsfreien Innenstadtverkehr gewünscht ist. Man hat die Wahl zwischen 10 oder 20 Kilometern oder der maximalen Batteriekapazität.
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, den Grandland X Hybrid 4 nicht mit einer Vielzahl an Modi zu überfrachten.“
Ist der Opel Grandland X Hybrid4 eigentlich ein Elektro-Fahrzeug?
Ja, schließlich fährt er laut WLTP-Fahrzyklus bis zu 59 Kilometer rein elektrisch. Außerdem erfüllt er alle Kriterien für förderfähige Elektrofahrzeuge. Kunden können die Umweltprämie voll ausnutzen. Darüber hinaus profitieren Grandland X Hybrid4-Fahrer von der halbierten Dienstwagenbesteuerung für elektrifizierte Fahrzeuge.
Herr Reinartz, vielen Dank für das Gespräch!
Januar 2020