#36
Die Ausgabe der
Opel Post von März 1960
zum Wiederentdecken,
Stöbern und Staunen.
Bitte recht freundlich!
Zu Besuch bei
den Werksfotografen
Weniger etwas für Auto-Afficionados, sondern eher für Freunde der Fotografie ist der nostalgische Trip, auf den die Einstiegsgeschichte dieser Opel Post-Ausgabe ihre Leser mitnimmt. Eine Reportage über die Fotoabteilung beschreibt die technischen und personellen Möglichkeiten, die dem Standort Rüsselsheim im Jahr 1960 zur Verfügung standen, um das tägliche Geschehen im Unternehmen im Bild festzuhalten und zu dokumentieren.
Mit A. Schmuck leitete ein Fachmann den Bereich, der bereits bei dessen Gründung im Jahr 1922 Opel-Mitarbeiter war. 1960 unterstehen ihm drei Berufsfotografen, ein Spezialist für Reproduktion, zwei Mitarbeiter für Disposition, Registratur und Archiv, sowie ein Beleuchter, der sich um den gesamten „Lampenpark“ kümmert.
Überhaupt präsentiert sich das technische Equipment des vordigitalen Zeitalters, das über mehrere Seiten angemessen bildbetont dargestellt wird, ungeheuer imposant und dürfte in so manchem älteren Betrachter Erinnerungen an die Zeiten wach werden lassen, die vielen als „die guten, alten“ gelten. Fakt ist: Die Welt der Fotografie war damals noch analog – und das machte auch sie selbst optisch eindrucksvoller.
Mehr Qualität:
Der Messraum als
Maß aller Dinge
Die Opel Post nimmt Maß. Im Rahmen ihrer Reihe „Wege zur Qualität“ widmet sich die Opel Post-Redaktion in ihrer März-Ausgabe 1960 ausführlich dem Messraum des Rüsselsheimer Werks. Und als Betrachter des 21. Jahrhunderts lässt sich feststellen: Im Vergleich zur Fotoabteilung sind die Unterschiede zwischen damals und heute längst nicht so augenfällig. Die Messeinrichtungen von heute mögen vielleicht anders aussehen und über mehr elektronische Elemente verfügen, doch auch die Lehren und Kontrolleinrichtungen, die Messingenieure zwei Generationen zuvor verwendeten, arbeiteten bereits äußerst präzise im tausendstel Millimeter-Bereich.
Die wichtigen Aufgabenbereiche des Messraums sind ebenfalls in Grundzügen die gleichen geblieben. Auch 1960 war er unverzichtbar für die Produktionsvorbereitung. Da galt es zu überprüfen, ob neue Teile von den eigenen Werkzeugen und Anlagen auch mit exakt jenen Abmessungen gefertigt wurden, die auf den Konstruktionszeichnungen angegeben waren. Ebenso sorgfältig wurden Teile von Lieferanten untersucht.
Um zu veranschaulichen, wie exakt die Messraumingenieure arbeiten, findet der Autor einen ungewöhnlichen Vergleich: Sie könnten von Rüsselsheim aus messen, wenn die Turmspitze des Ulmer Münsters um einen Meter schwankt – allerdings nur theoretisch, da die Erdkrümmung dies in der Praxis verhindert. Verstanden? So ungefähr jedenfalls.
Das Werk wächst:
Neuer Motorenbau
im M55 entsteht
Das Opel-Werk in Rüsselsheim wächst weiter. Erst 1956 ist die Fertigungshalle „K40“ in Betrieb genommen worden, was die Produktionskapazität des Werks erheblich steigerte. Nun, gerade mal vier Jahre später, feiert Opel bei Rippchen mit Kraut und mit Gästen aus Politik und Wirtschaft erneut Richtfest: Der Rohbau eines weiteren Gebäudekomplexes ist abgeschlossen, das „M55“. Es wird künftig einen neuen Motorenbau beherbergen, der technisch den „State of the Art“ seiner Zeit repräsentiert. Auch werden durch die Erweiterung neue Lagermöglichkeiten geschaffen.
Somit brummt die Opel-Produktion nun auf beiden Seiten der Mainzer Straße, was natürlich auch intelligente Lösungen zur Regelung der Verkehrsströme erforderlich macht. Unter anderem entstehen drei Fußgängertunnels, sodass Mitarbeiter insbesondere während des Schichtwechsels nicht die Straße überqueren müssen, um zum Parkplatz vor dem Portal 60 zu gelangen.
Hier können Sie die komplette Opel Post-Ausgabe
vom März 1960 herunterladen.
Februar 2020