Der Erste seiner Art

Ziert die Heckklappe: Der Schriftzug Hybrid4, der auf den Allradantrieb des ersten Plug-in-Hybrids von Opel verweist.

Sie ist ein Zeichen von Stärke, etabliert in einer Zeit als Opel-Sportmodelle noch GT/E hießen. Jetzt ist sie wieder da: die schwarze Motorhaube. Sie markiert optional den ersten Plug-in-Hybriden von Opel, den Grandland X Hybrid4. Stephan Dunkel ist einer der wenigen, der bereits testen konnte, ob das schwarze Herrschaftszeichen im Alltag hält, was es verspricht. Der Chefingenieur der Fertigung verantwortet in Eisenach den Produktionsstart des neuen Plug-in-Hybriden mit Allradantrieb, seit vergangenem Herbst ist er mit einem Exemplar zu Testzwecken unterwegs. 20.000 Kilometer hat er abgespult. Sein Fazit zur Fahrdynamik und der Beschleunigung: „Das ist der helle Wahnsinn!“ Immerhin bringen die beiden Elektromotoren in Kombination mit einem 1,6‑Liter-Turbobenziner unter der Haube eine Systemleistung von bis zu 221 kW/300 PS. Rein elektrisch fährt der neue Hybrid4 bis zu 59 Kilometer weit. Dunkel schickt hinterher: „Dass der Hybrid4 jetzt in Eisenach vom Band läuft, ist für mich etwas ganz Besonderes.“

 

103.000
Fahrzeuge

Der Opel Grandland X erfreut sich im Segment der kompakten SUVs großer und zunehmender Beliebtheit: 2019 stieg der Absatz um 28,7 Prozent auf rund 103.000 Einheiten.

Verständlich, schließlich stammt der Manufacturing Chief Engineer aus dem nur rund 100 Kilometer entfernten Sangerhausen am Harz. Nachvollziehbar, denn im Juni 1992, unmittelbar nach dem Abschluss seines Maschinenbau-Studiums, verdiente er seine ersten beruflichen Sporen als Fertigungsplaner in dem thüringischen Werk, das er nach acht Jahren gen Rüsselsheim verließ. „Daher“, so der Diplom-Ingenieur, „habe ich bis heute eine tiefe emotionale Bindung zu Eisenach.“

 

ZURÜCK ZU DEN WURZELN

Fast 19 Jahre später, im Januar 2019, kehrte er als Projektleiter für den Anlauf des Grandland X zu seinen Wurzeln zurück. In seiner Funktion war Stephan Dunkel erneut für die Integration eines neuen Opel-Modells in die Fertigung des Werks zuständig – wie schon beim Corsa und beim ADAM.

Als die Anfrage für den Anlauf des Opel Grandland X im Dezember 2017 kam, musste er nicht lange überlegen. Einige Wochen pendelte der Projektleiter von Mainz nach Eisenach, seit Februar 2019 ist er permanent vor Ort.

Seit 1992 bei Opel: Stephan Dunkel startete vor 28 Jahren seine Karriere als Fertigungsplaner in Eisenach, 2019 kehrte er als Projektleiter in das thüringische Werk zurück.

„Der Hauptunterschied zum Verbrenner liegt im Unterboden.“

Nachdem im August der erste Opel Grandland X in Thüringen vom Band gerollt war, galt die Konzentration den Plug-in-Hybriden. Die Allrad-Variante feierte am 2. März in Eisenach Premiere, später im Jahr wird der Frontantrieb folgen.

Das Besondere: Alle Varianten – Benziner, Diesel, Hybrid und Hybrid4 – werden auf einer Linie montiert. Das erhöht die Effizienz und verringert gleichzeitig die Komplexität. Zudem kann die Produktion so besser auf Kundenwünsche reagieren. Das geht natürlich nur mit einem hochmotivierten Team, das sich akribisch vorbereitet hat. An 30 Stationen bauen die Mitarbeiter am Band die Hybrid-Komponenten ein. „Der Hauptunterschied zum Verbrenner“, erklärt Stephan Dunkel, „liegt im Unterboden, dort wo die Batterie platziert ist.“ Dunkel: „Sie ist 40 Zentimeter lang, 30 Zentimeter hoch und fast so breit wie das Fahrzeug.“

 

speziell geschulte mitarbeiter

In die Allradversion verbauen die Fertigungsmitarbeiter außerdem eine spezielle Hinterachse. In Summe führt das zu Änderungen an der Karosserie, in der Lackiererei und eben in der Montage. Und weil die Kollegen dabei mit einer 200 Volt starken Batterie hantieren, wurden sie unter anderem mit Hochvolt-Schulungen ausgiebig vorbereitet. Während der Montage gelten spezielle Vorsichtsmaßnahmen. „Ist der Hochvoltkreis nach dem Einbau der Batterie und dem Verlegen der Kabelstränge scharf geschaltet, dürfen nur noch speziell dafür ausgebildete Kollegen am Auto arbeiten“, so Dunkel.

 

Alles im Blick: Der Hybrid4 fährt gerade im Schubbetrieb und speist Energie von den Generatoren der Hinterachse zurück in die HV-Batterie dargestellt durch die blaue Farbe.

 

 

„Die 20 Kilometer von Mainz nach Rüsselsheim fahre ich ausschließlich rein elektrisch.“

Der Opel-Ingenieur ist von der Alltagstauglichkeit des Plug-in-Hybriden überzeugt. „Ich bin mit dem Hybrid4 zum Beispiel regelmäßig die 20 Kilometer von Mainz nach Rüsselsheim gependelt – ausschließlich rein elektrisch“, so Dunkel. Über Nacht oder tagsüber auf dem Opel-Parkplatz habe er die Batterien laden können. „Auf längeren Touren, wenn die Batterie keine Energie mehr hat, springt der Verbrenner an.“

Angesichts seines Kraftstoffverbrauchs von 1,4-1,3 Liter auf 100 Kilometern (gemäß WLTP) sei der Plug-in-Hybrid „ein spritsparendes Fahrzeug, mit dem man jederzeit ressourcenschonend fährt“, so Dunkel. Das große Plus beim Opel sieht der Ingenieur darin, dass die Batterien an der Steckdose geladen werden können – und nicht wie bei vielen Modellen anderer Hersteller nur über zurückgewonnene Energie beim Bremsen.

Für Schulungszwecke: An diesem Chassis des Hybrid4 mit spezifischer Hinterachse inklusive Elektromotor, Charger und HV-Batterie haben sich die Eisenacher Mitarbeiter mit der Technologie vertraut gemacht.

„Ich fühle mich hier
immer noch zu Hause.“

Im späteren Jahresverlauf wird im Werk in Thüringen auch noch die Produktion des Grandland X Hybrid mit Frontantrieb beginnen. Mit seinem 1,6-Liter-Benzinmotor mit Turbolader und einem Elektromotor für den Antrieb der Vorderräder bietet der Grandland X Hybrid eine Systemleistung von 165 kW/224 PS. Sobald diese Variante in Eisenach von Band läuft, ist das Projekt für Stephan Dunkel in Eisenach beendet. Doch wenn es nach ihm ginge, können weitere folgen: „Ich fühle mich hier immer noch zu Hause.“  ♦

Made in Eisenach: Der Grandland X ist ein Eckpfeiler der Opel-Exportoffensive. Das Fahrzeug ist seit Ende letzten Jahres bei ausgewählten Händlern in Russland erhältlich und wird ab diesem Sommer nach Kolumbien und Ecuador exportiert sowie ab 2021 auch nach Japan.


Juni 2020

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Text: Jens Hirsch; Fotos: Marcel Krummrich