Michael Lewald, Generaldirektor Opel Wien GmbH.

MICHAEL LEWALD IM INTERVIEW

OPEL POST: Bevor wir uns dem Blick nach vorne zuwenden: Was kennzeichnete das Jahr 2013 für Opel Wien?

LEWALD: Was das Volumen betrifft, lag 2013 auf dem gleichen Niveau wie 2012. Einer der größten Erfolge war die Zertifizierung nach Built-in-Quality-Level 4 Werksbereitschaft. Außerdem haben wir unsere Budgetvorgaben nicht nur erreicht, sondern dank des Kostenbewusstseins der Mannschaft übertreffen können. Wir haben in die Führungskräfteentwicklung und in das Arbeitsumfeld unserer Mitarbeiter investiert und für die Kreativität unserer Mannschaft insgesamt sechs teamGM Transformer Awards erhalten. Weiters sind wir mit dem Umweltpreis des Lebensministeriums ausgezeichnet worden.

 

Im M 20/32-Getriebebau


Im M 20/32-Getriebebau.

 

Welche Projekte stehen für 2014 an? 

Sehr wichtig für die Zukunftssicherung unseres Werks ist die Investition in die neue Generation der Sechsgang-Getriebe, mitsamt des neuen M 35-Getriebes. Opel investiert hier bis 2016 rund 80 Millionen Euro. Dieses große Projekt wird uns die nächsten drei Jahre intensiv beschäftigen. Die neuen Getriebe werden eine Verbrauchsreduzierung, eine bessere Energieeffizienz und weniger Schadstoffausstoß ermöglichen – unter anderem im Hinblick auf künftige EU-Richtlinien zum CO2-Ausstoß. Zudem wird die Schaltbarkeit bei der neuen Getriebe-Generation optimiert.
Auch in unsere Fünfgang-Getriebefertigung investieren wir heuer rund sechs Millionen Euro zur Verbesserung unseres Maschinenparks, um zukünftige höhere Volumina sicherstellen und effizienter produzieren zu können. Zudem starten wir nach den Werksferien mit der Serienproduktion der zweiten Generation des MTA-Getriebes.
Im Motorbau liegt der Schwerpunkt bei den Vorbereitungen zur Lieferung von E-Flex-Motoren und Turbomotoren in die USA ab Herbst dieses Jahres, da im Jahr 2015 hohe Volumina erwartet werden.


Wie steht es mit dem Thema Instandhaltung? Welche Maßnahmen sind da geplant? 

Vor zwei Jahren haben wir ein neues Instandhaltungs-Konzept initiiert. Unser Ziel ist, eine möglichst hohe Effizienz bei gleichbleibenden Kosten zu erreichen. Eine wichtige Etappe auf dem eingeschlagenen und erfolgreichen Weg wird die Erreichung des Instandhaltungs-Level 4 sein. Dabei wird durch schlanke, kostenorientierte und vor allem vorausschauende Instandhaltung gezielt ungeplanten Maschinenausfällen und Störungen vorgebeugt.
Zudem wollen wir unser Instandhaltungs-Know-how nützen, um noch mehr in-house fertigen zu können. Die Verschlankung des Ersatzteilbestandes und der intelligente Austausch von teuren Ersatzteilen zwischen den Bereichen und Werken ist daneben ein weiteres Ziel.


Warum ist der Built-in-Quality-Level 4 für das Werk Aspern so wichtig? 

Der BIQ-Level 4 zeigt, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Produkten identifizieren und die Qualitätsprozesse strikt eingehalten werden. Jedes Aggregat wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so gebaut, als wäre es ihr eigenes. So stellen wir sicher, dass alle unsere Produkte in Top-Qualität zu unseren Kunden kommen. Die Zielsetzung lautet: Kein Fehler verlässt die Station.
Der nächste Schritt ist BIQ-Level 4 Enterprise. Dies bedeutet, dass wir die langfristigen Gewährleistungskennzahlen in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Produktentwicklung verbessern müssen.

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Der nächste Schritt ist
BIQ-Level 4 Enterprise.


Workplace of Choice – mit dieser Umfrage wurde eine Reihe 
von Maßnahmen eingeleitet. Welche waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten?

Aufgrund der Umfrageergebnisse haben wir in der Tat unzählige Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfelds unserer Mitarbeiter initiiert. Vor allem die Führungskräfte-Trainings, die 1,5 Prozent-Rate bei den Fahrzeugen und die Testfahrten kamen sehr gut an. Sehr wichtig sind daneben noch die Academy of Life, das gesteigerte Mentoring-Programm und Training „off your job“. Bei Training „off your job“ lernen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch andere – ihnen bisher nicht so vertraute – Arbeitsbereiche kennen.
Die Verlosung eines ADAM fand großen Anklang. Unsere Anerkennungsmatrix wurde ausgeweitet. Und wir haben die Verantwortung für Aufträge bis 5.000 Euro wieder zurück in die Mannschaft gegeben.


Wie geht es bei Workplace of Choice weiter?

Wir werden die Testfahrten, die Führungskräfte-Trainings und die Mitarbeiter-Gespräche weiterführen. Und wir werden wieder einen ADAM am Ende des Jahres verlosen.
Außerdem werden wir in diesem Jahr weitere Initiativen starten wie zum Beispiel ein allmonatliches Frühstück der Meister und Koordinatoren mit mir. Wir werden eine interne Feier für unsere Jubilare organisieren und die Einbindung der Meister in den Morgenrunden der Fertigungsleiter.

 

Generaldirektor Michael Lewald mit Martin Hösch

Generaldirektor Michael Lewald mit Martin Hösch.

 

Um die Kommunikation für die gesamte Mannschaft zu verbessern, haben wir Bildschirme in den Teamräumen installiert, über die wir schnell und effizient Informationen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern austauschen können wie zum Beispiel  Arbeitssicherheits-Themen, Produktinformationen und Aktivitäten bei Workplace of Choice.


Im vergangenen Jahr gab es Workshops zur Marke Opel. Wie geht es bei diesem Thema in 2014 weiter? 

Die Ideen, die in den Workshops eingebracht wurden, haben wir zunächst in einer Aspern-spezifischen Opel-Markenwand aufgezeichnet und festgehalten. Wir starten mit Händlerbesuchen, um dort direkte Rückmeldungen unserer Kunden zu unseren Produkten zu erhalten.
Anfang April beteiligen wir uns mit dem Werk an der Langen Nacht der Forschung, um ein deutliches Zeichen zu setzen, über wie viel Innovationskraft und Entwicklungs-Know-how die Marke Opel verfügt. Wir wollen erreichen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter voller Stolz die Marke Opel in der Familie und im Freundes- und Bekanntenkreis vertritt.


Ende 2013 wurde ein Arbeitssicherheits-Parcours unter dem Titel „Safety Land“ eingerichtet. Gibt es noch weitere Schwerpunkte zur Förderung der Sicherheit und Gesundheit? 

Jede und jeder soll so gesund nach Hause gehen, wie sie oder er zur Arbeit gekommen ist. Das ist mein Leitspruch. Das gilt nicht nur für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für unsere Zeitarbeitnehmer und unsere Vertragsfirmen – also für jeden, der sich hier auf dem Werksgelände befindet.

 

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In den Sechsgang-Getriebebau werden bis 2016 rund 80 Millionen Euro investiert.

 

Um das zu erreichen, muss sich das Bewusstsein für die Arbeitssicherheit erhöhen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen sich der Gefahren, denen sie in ihrem Arbeitsalltag ausgesetzt sind, bewusst sein.
Wir arbeiten daran, ein rauchfreier Betrieb zu werden und sind gerade dabei, das Asperner Werk von einem Raucherwerk mit Nichtraucherzonen in ein Nichtraucherwerk mit Raucherzonen umzuwandeln.


Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess und das Ideenmanagement sind unverzichtbar im Werk Aspern. Wie geht es da in 2014 weiter?

Wir werden das neue KVP-Konzept, das wir 2013 ausgerollt haben, weiter fortführen. Und wir werden die Instandhaltung in den KVP-Prozess miteinbeziehen. Außerdem werden wir spezielle KVP zum Thema Energiesparen durchführen.


Warum sind Energieverbrauch und Energiekosten für das Werk Aspern so wichtig?

Die Energiekosten von Opel Wien sind ein beträchtlicher Kostenfaktor. Energie wird in Zukunft immer teurer werden. Wir starten in diesem Jahr sechs weitere Projekte zur Energiereduzierung wie zum Beispiel Verringerung der Wasserverluste im Werk, Optimierung des Heizenergiebedarfs und eine effizientere Erzeugung von Druckluft.
Mit all unseren Energiesparmaßnahmen verringern wir den Schadstoffausstoß, wir erreichen Kosteneffizienz, und wir erweisen uns als Unternehmen mit Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft.


Wenn Sie zum Jahresende 2014 hinblicken – welche Ziele möchten Sie für Opel Wien bis dahin erreicht haben?

Bis zum Ende des Jahres möchte ich, dass wir gemeinsam mit der gesamten Mannschaft das umgesetzt haben, was wir uns vornehmen, und das Werk so positionieren, dass wir bei der Vergabe neuer Projekte ein attraktiver Standort sind.

 

 

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Text: Kristin Engelhardt; Fotos: Stephan Huger
ZUR PERSON

Michael Lewald,

geboren
13. August 1964
in Dortmund

Ausbildung und be-
ruflicher Werdegang:

 1979
Start bei Opel
und Ausbildung zum
Werkzeugmacher in
Bochum

 1982 – 1986
Produktionsarbeiter in Bochum und Zivildienst als Rettungssanitäter

 1986 – 1990
Studium zum Maschinenbauingenieur in Dortmund

 1990 – 1995
Betriebsingenieur mit Aufsichtsfunktion in verschiedenen Bereichen des  Rohbaus und Manufacturing Engineer im Rohbau in Bochum

1994
Kurzaufenthalt in NUMMI, USA

 1996 – 1998
Betriebsleiter Presswerk in Bochum

 1999 – 2001
Manager Lean Manufacturing Consulting in Zürich

2001 – 2003
Area Manager Endmontage und Engine Dress-Up in Bochum

  2003 – 2005
Manager Fertig- und Endmontage in Bochum

 2005 – 2007
Stellvertretender Werksleiter in Rüsselsheim

 2007 – 2009
Direktor ME Global GMS/IE in Warren, Michigan/USA

2009 – 2011
Managing Director Opel Eisenach GmbH

 Ab 2011
Generaldirektor und Geschäftsführer der Opel Wien GmbH

 Familienstand:
verheiratet, eine Tochter, ein Sohn