Drei weiße „Komparsen“ dominieren das Bühnenbild des Polit-Thrillers „Tage des Verrats“, der am 7. Juni am Staatstheater Mainz Premiere feierte. Opel-Kundige haben die stillen Akteure mit Sicherheit schnell identifiziert: Es handelt sich um drei Insignia-Karosserien, die Opel dem Staatstheater auf Wunsch zur Verfügung gestellt hat.
„Tage des Verrats“ erzählt von den Intrigenspielen während der Vorwahlen um das amerikanische Präsidentenamt. Das Stück stammt aus der Feder von Beau Willimon, der auch für die von Publikum und Kritik gefeierte TV-Serie „House of Cards“ verantwortlich zeichnete. „Tage des Verrats“ – im Original „The Ides of March“ – schrieb Willimon, der einst selbst als Wahlkampfmanager für Hillary Clinton tätig war, bereits 2004.
Termine
Weitere Aufführungen von „Tage des Verrats“ finden am 17., 20. und 25. Juni sowie am 2. Juli 2020 statt. Kartenbuchungen sind telefonisch unter 06131-2851222 oder per E-Mail an kasse@staatstheater-mainz.de möglich.
↑ Hoch hinauf: Stephen Bellamy (Julian von Hansemann) und Molly (Elena Berthold) an der Insignia-Karosserie.
↑ Nachdenklich: Molly (Elena Berthold) trägt ein Geheimnis mit sich, das so gar nicht in den Wahlkampf des Präsidentschaftskandidaten Morris passt.
Hollywood-Star George Clooney verfilmte „The Ides of March“ 2011 mit Ryan Gosling, Philipp Seymour Hoffman und sich selbst in den Hauptrollen. Clooneys gemeinsam mit Willimon und Co-Autor Grant Heslov verfasste Drehbuch-Adaption war 2012 für den Oscar nominiert. Die Bühnenfassung ist in Mainz nun zum ersten Mal in deutscher Sprache zu sehen.
„Symbol für eine auf Hochglanz
polierte Oberfläche“
„Tage des Verrats zeigt das Haifischbecken amerikanischer Vorwahlkämpfe: Fakten werden aufpoliert, Ereignisse so lange interpretiert, bis sie vorteilhaft für den eigenen Kandidaten erscheinen. Dabei ist jedes Mittel recht“, erklärt Regisseur K.D. Schmidt. „Die Insignia-Karosserien stehen in unserer Produktion für eine auf Hochglanz polierte Oberfläche, die zum Spielplatz der Wahlkampfmanager wird, auf dem sie virtuos agieren.“
Gleichzeitig aber seien sie auch Symbol einer industrialisierten Gesellschaft, in der man beispielsweise durch Autos seinen sozialen Status und seine Macht markiert. Regisseur K.D. Schmidt: „Und Macht zu haben, um etwas verändern zu können, ist für die Figuren im Stück eine zentrale Motivation.“
Juni 2020