Kaffeefahrten genießen ja nicht gerade den besten Ruf. Wen wundert’s: Oft verstecken sich dahinter Ausflugsreisen, die letztlich in Verkaufsveranstaltungen enden. Während lauwarmer Thermoskannen-Kaffee die Mitfahrer einlullt, erwerben sie Dinge, die später ohne Umwege auf dem Speicher landen. Doch das geht auch anders. Unsere Kaffeefahrt beginnt am Steuer des Opel Mokka, der seinen Namen dem entsprechenden Heißgetränk verdankt – Idealbesetzung! Leipzig als Ziel passt ebenfalls.
Klar, mutig – und frisch ausgezeichnet
Der Mokka-e überzeugt mit seinem Fahrverhalten und seinem Style: Die elektrifizierte Variante des Mokka holt sich das „Goldene Lenkrad 2021“. Damit setzt sich der kompakte Opel-Stromer gegen starke Konkurrenz durch und gewinnt als „Bestes Auto unter 25.000 Euro“ einen der renommiertesten Preise in der Automobilindustrie. Nach Ampera-e 2017 und Corsa-e 2020 ist der Mokka-e das dritte Elektromodell von Opel, das den begehrten Titel trägt. „Unser Opel Mokka-e ist alles – außer gewöhnlich. Wir freuen uns sehr, dass die Kunden, die Leser von AUTO BILD und BILD am SONNTAG, die Fachjury und die Redaktion dies genauso sehen”, sagte Opel CEO Uwe Hochgeschurtz bei der Preisverleihung im Berliner Axel Springer Haus.
Bohnenglück oder
die Kunst guten Kaffees
Die sächsische Metropole liegt an einer alten Handelsroute – und wurde durch Tauschgeschäfte ferner Waren groß und wohlhabend. Daher weiß man hier schon seit Jahrhunderten guten Kaffee zu schätzen. Fast ein Dutzend Kaffeeröster haben sich heute in der Stadt niedergelassen, um Bohnen aus allen Ecken der Welt ihre Aromen zu entlocken.
Jede Kaffeebohne besteht aus rund 350 000 Zellen, in denen unter Hitzezufuhr (beim Rösten) komplexe chemische Reaktionen ablaufen, sodass in jeder einzelnen Zelle einer Kaffeebohne schätzungsweise 1000 Aromen gebildet werden. Damit liegt Kaffee bei der Zahl der möglichen Geschmacksstoffe ganz weit vorn und weist mehr Aromastoffe auf als etwa Wein.
Erster Stopp: Thomaskirche. Unter den Augen Johann Sebastian Bachs parken wir den Mokka und werden sogleich von Nikolaos Kostakopoulos empfangen, der gegenüber der bekannten Kirche das Café Bigoti betreibt. Schöner Eckladen, große Fenster, moderne Einrichtung. Nikolaos freut’s, dass es uns hier gefällt. Der 27-Jährige ist in Griechenland aufgewachsen. Ein Gastro-Kind, wie er sagt. In Leipzig hat er studiert – und ein gutes Café vermisst. Eines, das traditionellen Mokka serviert. Womit wir direkt beim Thema wären.
Ziel dieser Kaffeefahrt ist, das Geheimnis eines guten Mokka zu ergründen. Sprich: Wie gelingt die perfekte Geschmackssynthese mit Kaffeebohnen? Nikolaos schmunzelt unter seinem gezwirbelten Bart hervor. Dann legt er los und demonstriert seine Technik: In einem speziellen Gerät kann er feinen Sand erhitzen, in den wiederum ein kleines Gefäß gebettet wird. Dort gibt er feinst gemahlenen Kaffee hinein und füllt es mit Wasser auf. Zehn Minuten später ist der Mokka fertig. Nach traditioneller Art. Schön kräftig, ohne zu verbrannt zu sein.
Ziel dieser Kaffeefahrt ist, das Geheimnis eines guten Mokka zu ergründen.
Neustart mit
einer Kaffeerösterei
Zum zweiten Stopp der Kaffeefahrt vergeht keine Viertelstunde. Vor der Frontscheibe zieht die Leipziger Innenstadt vorbei, Sonnenstrahlen tanzen über die Motorhaube, als der Blitz Richtung Westen schlendert. Kurz darauf parken wir im Bachviertel vor großen Fensterscheiben ein, was dank kompakter Abmessungen mühelos klappt. Drinnen empfangen uns Annette und Mario Rose, ein Kaffeeröster-Pärchen der besonderen Art. Beide stehen nämlich kurz vor der Rente – und haben sich mit der Elstermühle einen Traum erfüllt. Ihr Leitspruch: „Das Leben ist zu kurz für irgendwann – wir machen das jetzt!“ Beide wollten ein gemeinsames Projekt, mit dem sie andere glücklich machen können. Und haben dafür alles auf eine Karte gesetzt: die Berufe aufgegeben, das Haus verkauft. Ein befreundeter Röster in Bayern hat ihnen sein Wissen über das Genuss-Handwerk mit auf den Weg gegeben.
Seit Herbst 2018 betreiben Annette und Mario ihre eigene Rösterei in Leipzig. Ein heller, moderner Ort, dessen Kaffeesorten wunderbare Namen tragen: Karl der Große zum Beispiel oder August der Starke, Albrecht der Stolze und Anton der Gütige. Es braucht nicht lange, um die Liebe im Detail zu erkennen. Die Elstermühle ist ganz offensichtlich ein Herzensprojekt. Unsere Interpretation einer Kaffeefahrt gefällt den beiden – schnell wirbeln sie durch die Mühle, um uns ihre Art des Mokka zu präsentieren. Dazu hat Mario einen speziellen Kaffee am Start, den er ganz fein gemahlen hat. Er wird mit Wasser aufgegossen und langsam erwärmt. „Um die Aromen schön rauszukitzeln.“ Nach ein paar Minuten recken wir neugierig die Köpfe über das Kännchen, drinnen ist eine dicke Flüssigkeit zu sehen, die wunderbar nach Kaffeeglück duftet.
„Irgendwie würde der Opel Mokka auch ganz gut zu uns passen.“
Einfache Regel: Guter
Kaffee macht glücklich
Mario schöpft den frisch zubereiteten Mokka langsam ab und gibt ihn in formschöne Becher, die Annette extra für diese Zubereitung besorgt hat. „Das Auge trinkt ja schließlich mit“, erklärt sie uns schmunzelnd. Ein paar Minuten später stehen wir im Kreis und kosten den Mokka der Elstermühle. Ein starker Kaffeegenuss, der uns wach durch den Tag bringen wird.
Den letzten Schluck hebt sich Mario für draußen auf. Er möchte noch den Opel sehen. „Irgendwie würde der auch ganz gut zu uns passen.“ Wie gesagt: Idealbesetzung.
November 2021