An der Schwelle
zu neuer Größe


ERnte IM HERBST –
UND das Geschäft brummt


Auch 1956 wusste die Opel Post-Redaktion zu überraschen. Aktuell wird zwar gerade der neue Olympia Rekord mit seiner markanten Frontpartie vorgestellt, aber ihr Titelbild gestalten die Zeitungsmacher mit einem stimmungsvollen, herbstlichen Erntebild. Will der augenfällig ins Bild gesetzte Misthaufen vielleicht etwas auf hinterhältig symbolische Art kommentieren – oder gar provozieren? Anlass dazu gibt es nicht. Wie der in der Zeitung veröffentlichte Blick in den Geschäftsbericht 1955 zeigt, geht es dem Unternehmen gut. Zwar wächst das Investitionsvolumen schneller als die Produktion, das aber liege daran, dass Opel sich in einem „Übergangsjahr“ befinde, so die Redaktion: „Wir stehen an der Schwelle zu neuen, großen Leistungen“.

 


Und der Haifisch, der hat Zähne…
Der neue Olympia Rekord auch


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Der Blickfang dieser Ausgabe präsentiert sich auf Seite 4: Der neue Olympia Rekord. Die Frontpartie ist neu gestaltet, optisch dem berühmten „Haifischmaul“ des Opel Kapitän aus der Oberklasse angeglichen. Auch die dachförmig über die Scheinwerfer gezogenen Kotflügel und die in die Länge schwingenden Radausschnitte „strecken“ das Modell und verleihen ihm gleichzeitig Eleganz. Technische Highlights sind ein vollsynchronisiertes Getriebe und der neue 1,5 Liter-Kurzhubmotor. Trotz der vielen Neuerungen kostet der neue Opel nur 110 D-Mark mehr als sein Vorgänger – 6.100 D-Mark. Die Opel Post prophezeit dem Modell „eine Sonderstellung auf dem Markt wie auch auf den Auslandsmärkten.“

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Seit 25 Jahren:
DIE KUNDENDIENSTSchule 


Die Opel Post widmet sich Kollegen, die keine Werksangehörigen sind, aber dennoch zur „Familie“ gehören: Die Mitarbeiter in den Service-Werkstätten. Seit 25 Jahren verfügt Opel bereits über eine „Kundendienstschule“, sie war

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die erste ihrer Art in Deutschland. Text- und Bildreporter begleiten den theoretischen und praktischen Unterricht. Kfz-Handwerker, die zum ersten Mal nach Rüsselsheim kommen, nehmen an einem Voll-Lehrgang teil, in dem sie zehn Tage lang intensiv mit allen Bauteilen eines Opel vertraut gemacht werden. „Motor, Kupplung, Getriebe, Lenkung, Vorder- und Hinterachse werden in Arbeitsgruppen zu je zwei Mann zerlegt und wieder zusammengebaut“, heißt es in dem Bericht. „Dabei werden alle Arbeitsvorgänge, die mögliche Störungen und die richtige Anwendung aller Spezialwerkzeuge gründlich besprochen.“ Der Kunde soll schließlich auch in seiner Service-Werkstatt höchstmögliche Fachkompetenz antreffen. Dafür engagiert sich in der Kundendienstschule ein Team von sechs Lehrgangsleitern und vier Helfer mit seinem Leiter A.W. Kemper. 1.200 Opel-Handwerker pro Jahr schulte die Einrichtung seinerzeit.

 


Das Betriebsverfassungsgesetz:
Es geht um Arbeitsfrieden


Vier Jahre ist es her, dass der Bundestag das Betriebsverfassungsgesetz verabschiedete, nach zum Teil heftigen Kontroversen. Die Opel Post sieht die Zeit gekommen, einmal daran zu erinnern, dass es „uns alle angeht“. Denn dieses Gesetz werde „lebloses Papier bleiben, wenn nicht Menschen dahinterstehen, die seinen Geist erfassen und in die Praxis umsetzen“. Dann nämlich könne es die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat festigen, denn:

„Nur auf Grundlage des Vertrauens lassen sich Erfolge erzielen.“ Wie zahlreiche andere Unternehmen hat auch Opel die 92 Paragraphen des Betriebsverfassungsgesetzes längst auch in seinen betrieblichen Alltag übernommen, und die Opel-Post empfiehlt allen Beschäftigten, sich einmal damit vertraut zu machen: „Wir meinen, dass sich nicht nur Geschäftsleitung und Betriebsrat darum kümmern sollten.“

 

 


Das waren noch Zeiten:
„Werk und Wir im Bild“


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Mal nostalgisch, mal amüsiert, mal besinnlich stimmt dieser Bilderreigen. Hauptbild der Rubrik „Werk und Wir im Bild“ ist eine Luftaufnahme des „Frankfurter Kreuzes“ am Rande des Rhein-Main-Flughafens. Ein „Sinnbild der unaufhaltsam voranschreitenden Motorisierung in der Bundesrepublik“ schreibt die Opel Post. Das ist das Frankfurter Kreuz durchaus auch heute noch. Andere gelungene Fotos zeigen Händler, die auf den Empfang der neuen Olympia Rekord-Modelle warten, das Turnier der Raunheimer Schachfreunde, das Opel-Mitarbeiter Hans Heilmann organisierte, oder das Feuerwerk über dem Main bei Eddersheim.

 


Es muss nicht immer Fußball sein
Opel-Sportler SCHWINGEN Hockeyschläger


Deutschland ist zwar seit zwei Jahren Fußball-Weltmeister, doch die Opel-Beschäftigten lassen sich durchaus auch für andere Sportarten begeistern. Darum besucht die Opel Post die Hockeyabteilung des Rüsselsheimer Ruderclubs, die auf der Sportanlage am Sommerdamm ihrer Leidenschaft frönt.

Von Karl Heuß, Opel-Mitarbeiter im Einkauf und Hockey-Crack, erfahren die Trainingsgäste beispielsweise, dass nicht die Inder den Sport erfanden, wie oft behauptet werde – nein, bereits auf alten Reliefs aus griechischen Antike seien Hockeyspieler zu erkennen.

Vielleicht wäre es 2016 an der Zeit, dass auch die breite Öffentlichkeit das Hockeyspiel wiederentdeckt. Wie der renommierte Sportjournalist Ronald Reng anlässlich der Olympischen Spiele in Rio jüngst schrieb, ist Feldhockey eine der letzten Sportarten, in der noch nie ein Dopingskandal ruchbar wurde. Für ein positives Image ist also gesorgt.

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Hier können Sie die komplette Opel Post-Ausgabe vom September 1956 herunterladen.

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