Sammeln, Beschaffen, Bewerten, Sichten, Verwahren und Bewahren – das ist es, was im Opel Media Archiv im Rüsselsheimer Altwerk auf 800 Quadratmetern geschieht. Sechs Kollegen halten die Opel-Geschichte zwischen Rollschränken und Festplatten lebendig, sie „leben“ Opel. Die oft gebrauchte Wortkombination „Archiv“ und „verstaubt“? Völlig falsch. Hier kann kein Staub ansetzen, denn in diesem Archiv herrscht permanent Bewegung.
Die Bewegung geht synchron einher mit der Bewegung im Unternehmen Opel. Und hier tut sich einiges. Bei jeder Produkteinführung, aber auch bei jedem Event, sind die Archivare eingebunden, um internen wie externen Kommunikatoren, Journalisten und Freunden der Marke Hintergrundinfos zuzuliefern.
Opel zu „leben“ ist für das Team ebenso wichtig. „Eigentlich hatten wir beim großen Produkttag des Verkaufs an Mitarbeiter im November keinen Beitrag zu leisten. Für uns ist es aber Ehrensache, vor Ort die Modelle MOKKA X, den neuen Zafira und den Ampera-e zu feiern. Das war eine Riesensache“, sagt Carmen Russo, Teamleiterin des Media Archivs.
DIGITALISIERUNG DES FOTOBESTANDES
Carmen Russo und ihr Team erledigen seit über 20 Jahren alle Archivarbeiten für die Kommunikation des Unternehmens. Zwei Kollegen konzentrieren sich ausschließlich darauf, das Archiv ins digitale Zeitalter zu überführen: Sie digitalisieren das auf Papier vorhandene Fotomaterial, das noch immer reichlich vorhanden ist. Im elektronischen Zeitalter führt jedoch kein Weg daran vorbei, dieses für die Medien auch in elektronischen Dateien „greifbar“ zu machen.
Auch wenn im Lauf der wechselvollen Unternehmensgeschichte vieles zerstört wurde, sind noch etliche Kleinode aus Anfängen des Unternehmens erhalten geblieben. Besonders stolz ist Carmen Russo auf das „Wanderbuch“ Adam Opels, das dessen Reisen von 1857 bis 1862 dokumentiert. Es zeigt, wie intensiv sich der Firmengründer bemühte, seinen Horizont permanent zu erweitern – „das ist der gleiche Geist, der auch heute noch die besten Manager und unser Unternehmen auszeichnet.“
IM ARCHIV WIRD OPEL „GELEBT“
Überhaupt: Die Arbeit im Archiv bietet die Chance, jeden Tag dazu zu lernen. Im März beispielsweise war Opel-Designerlegende George Gallion in der Classic-Werkstatt zu Gast und begeisterte an zwei Abenden einen erlauchten Kreis von jeweils 50 Opel-Freunden. „Sich im Vorfeld noch einmal mit den Modellen zu befassen, an denen er mitgewirkt hat, das war ungeheuer faszinierend“, erinnert sich Carmen Russo. Gallion gilt unter anderem als der „Manta“-Vater.
Die Gegenwart beschäftigt die Archivare jedoch nicht minder. Da das Spektrum an Medien, die die Opel-Kommunikation zu bedienen hat, immer breiter wird, wird die Arbeit mehr statt weniger. Erst recht 2017, wenn es heißt: „7 in 17“. Hinzu kommt, dass die Opel-Kommunikatoren immer wieder Anfragen von Klubs und Privatleuten ans Archiv weiterleiten. Denen sich Carmen Russo und ihr Team ebenfalls gerne annehmen: „Wir freuen uns sehr auf die große Produktoffensive – dann werden wir die Wurzeln der Produkte, die DNA unseres Unternehmens, beisteuern.“
Das Archiv in Zahlen
150.000 Fotos finden sich im Opel-Archiv. An der kompletten Digitalisierung des Bestandes wird derzeit gearbeitet.
3.000 Broschüren fassen zusammen, was an Opel-Modellen wissenswert ist – oder einfach nur Spaß macht.
1.500 Pressemappen dokumentieren Fahrzeuggeschichte seit 1933.
1.700 Redemanuskripte erinnern daran, was Opel-Persönlichkeiten zu den verschiedensten Anlässen zu sagen hatten. Das älteste stammt aus dem Jahr 1929.
1.500 Werbeanzeigen illustrieren, wie informativ, aber auch wie einfallsreich Opel-Marketingexperten ihre Produkte dem Kunden präsentierten.
Stand Dezember 2016